Determinanten des Risikomanagements in der Schweizer Landwirtschaft am Beispiel von D. suzukii
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Date
2020-02-07Type
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Abstract
Das Ziel dieses Projekts war zu analysieren,
(a) welche Risiken und Mehrkosten Schweizer Steinobst- (Kirschen und Zwetschgen), Beeren- und TraubenproduzentInnen durch die Drosophila suzukii (D. suzukii) wahr-nehmen,
(b) welche Massnahmen ProduzentInnen nutzen, um einen Befall zu bekämpfen oder mit-tels präventiver Strategien zu vermeiden,
(c) was die beobachtete Heterogenität in den gewählten Strategien erklärt, und
(d) welche Implikationen sich daraus für Politik und Beratung ableiten lassen.
In einer dreijährigen Umfrage (2016-2018) unter Schweizer Steinobst- (Kirschen und Zwetschgen), Beeren- und TraubenproduzentInnen wurden insgesamt 1926 Befragungen durchgeführt. Diese Daten wurden im Folgenden in verschiedenen Subprojekten statistisch ausgewertet. Zentrale Erkenntnisse können wie folgt zusammengefasst werden:
1. Viele Schweizer Steinobst- (Kirschen und Zwetschgen), Beeren- und Traubenprodu-zentInnen sind durch die D. suzukii betroffen. Obschon der Grossteil der Schweizer Kirschen-, Trauben- und Zwetschgenproduktion nicht von D. suzukii befallen wurde und Ertragseinbussen verursachten, sind insbesondere entstehende Mehrkosten für schadensvermeidenden Massnahmen essentiell. So gaben 80% der ProduzentInnen an, dass sie aufgrund der D. suzukii mit zusätzlichen Kosten konfrontiert sind.
2. Befall und wahrgenommene Befallsrisiken sind stark kultur-, regions- und sortenab-hängig. Für einzelnen Jahre und Sorten wurden hohe Befallsraten identifiziert. Zum Beispiel waren im Jahr 2016 waren dabei mehr als 60% der Blauburgunderfläche be-fallen. Generell wurde bei den roten Rebsorten ein höherer Befall festgestellt als bei weissen Rebsorten. Bei den Kirschen, Beeren und Zwetschgen wurden die meist spät-reifenden Früchte als stärker von den D. suzukii befallen wahrgenommen.
3. Die Mehrheit der ProduzentInnen verwendet ein Bündel von Massnahmen um mit dem Befall umzugehen, z.B. den Einsatz von (verschiedenen) präventiven Massnahmen und der Applikation von Insektiziden. Insgesamt sind präventive Massnahmen am ver-breitetsten, aber auch der Insektizideinsatz spielt eine grosse Rolle. In der Trauben-produktion wird das Steinmehl Kaolin sehr häufig zum Schutz der Kulturen eingesetzt.
4. Die verwendeten Strategien sind sehr heterogen. Dies ist sehr kultur- und sortenspezi-fisch, aber insbesondere auch durch die Charakteristika des Betriebs und Präferenzen und Eigenschaften des Betriebsleiters/der Betriebsleiterin. So ist zum Beispiel der Ein-satz präventiver Massnahmen in der Kirschproduktion verbreiteter als in der Zwetsch-genproduktion und ProduzentInnen die denken, ihre Produktion besonders gut steuern zu können sind besonders wahrscheinlich präventive Massnahmen umsetzen
ProduzentInnen erhalten meistens Informationen von öffentlichen Institutionen wie die kanto-nale Fachstellen oder Agroscope. Die Informationsquelle hat einen massgeblichen Einfluss auf die von den ProduzentInnen gewählten Massnahmen gegen die D. suzukii. Zum Beispiel er-höht der Zugang zu Informations- und Beratungskanälen den Einsatz präventiver Massnah-men. Show more
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https://doi.org/10.3929/ethz-b-000397455Publication status
publishedPublisher
ETH Zürich, Gruppe für Agrarökonomie und -politikOrganisational unit
09564 - Finger, Robert / Finger, Robert
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Is cited by: https://doi.org/10.3929/ethz-b-000261814
Is cited by: http://hdl.handle.net/20.500.11850/292794
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