Soziale Netze und persönliche Mobilität: Grundlagen für eine empirische Erhebung

Abstract

Die Motive und Determinanten des individuellen Verkehrsverhaltens wurden über die letzten Jahrzehnte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Während das Hauptaugenmerk der Mobilitätsforschung nach wie vor auf den soziodemographischen Merkmalen der Ver-kehrsteilnehmer und den generalisierten Kosten der Raumüberwindung liegt, sind im Laufe der Zeit komplexere Erklärungsmuster wie Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen und Milieus, Haushaltszusammenhang, Zeitbudgets, individuelle Planungsmuster etc. hinzugekommen.<br/>Dieser Aufsatz diskutiert eine mögliche weitere Determinante des Verkehrsverhaltens, die Grösse und Struktur sozialer Netze. Im Zuge der Pluralisierung und der weiteren Ausdifferen-zierung der Gesellschaft erscheinen detailiertere Einsichten in die sozialen Wirklichkeiten wichtig, um die persönliche Mobilität besser beschreiben zu können. In der Arbeit wird ein Konzept entwickelt, dass die Analyse der Wechselwirkungen von sozialen Netzwerken und (Freizeit-)Verkehrverhalten erlaubt. Die Diskussion zu solchen Zusammenhängen wurde bis dato lediglich auf konzeptioneller Ebene geführt. Die Analyse basiert im wesentlichen auf qualitativen Interviews, die jedoch quantifizierbare Elemente beinhalten.